Wie aus Skepsis Überzeugung wurde: Meine KI‑Reise als CFO

Pauline Babel

Veröffentlicht am 1. Dezember 2025

Ich bin ehrlich: Bis Oktober 2024 war ich gegenüber KI im Finanzbereich eher skeptisch.

Ich hatte die Schlagzeilen gelesen und die Präsentationen überstanden, fragte mich aber – wie viele CFOs – ob der Hype der Realität standhält.

Dann kam der Moment, der alles veränderte: ein ganz gewöhnliches monatliches Performance-Review in meiner früheren Rolle bei Aviv. Ich starrte auf Tabellen und schrieb zum gefühlt hundertsten Mal manuell Abweichungskommentare. Aus einer Laune heraus ließ ich GPT die Analyse vorab ausfüllen.

Zehn Sekunden. Mehr brauchte es nicht für etwas, das sonst Stunden gedauert hätte – das ich an einen Junior-Analysten delegiert hätte oder spätabends erledigen musste, wenn alle anderen schon zu Hause waren.

Da wurde mir klar: KI wird uns nicht ersetzen, sondern unsere Arbeitsweise grundlegend verändern.

Als ich mich nach meiner nächsten beruflichen Herausforderung umsah, stach Spendesk mit seinem klaren Bekenntnis zu KI hervor. Hier wird nicht nur über KI gesprochen, hier ist KI fest im Produkt und in der Kultur verankert. Nach meinem eigenen „Aha“-Moment wusste ich: Hier bin ich richtig.

Die Kluft zwischen Optimismus und Umsetzung

Das Paradox ist offensichtlich: 85 % der CFOs stehen KI positiv gegenüber, dennoch ist sie bei 61 % noch nicht im Einsatz. Diese Zurückhaltung kann ich gut nachvollziehen; ich habe sie selbst erlebt.

Die Bedenken sind berechtigt: Viele zweifeln am ROI, es fehlen Kompetenzen, und das Vertrauen ist noch nicht überall da. Gleichzeitig experimentieren Sales, Marketing und HR bereits intensiv. Ausgerechnet Finance, die Funktion, die unternehmensweiten Wandel traditionell mitgestaltet, steht noch am Spielfeldrand.

Zugleich sind die Veränderungen unübersehbar. In Deutschland haben sich die Ausgaben für KI innerhalb von zwei Jahren deutlich erhöht, und immer mehr Unternehmen setzen KI praktisch ein. Die Leitfrage hat sich verschoben: Sie lautet nicht mehr „Lohnt sich KI?“, sondern „Wie setzen wir sie sinnvoll ein?“.

Bei Spendesk sind wir nicht nur Anwender:innen der ersten Stunde, sondern entwickeln auch selbst KI-gestützte Lösungen für Finanzteams.

Was ich bisher gelernt habe

Entscheidend ist, klein anzufangen und sich auf das wirklich Relevante zu konzentrieren. Unser Monatsabschluss ist heute zwischen 30 und 40 % effizienter. Aufgaben, die früher Tage dauerten, sind in wenigen Stunden erledigt. Abstimmungen laufen zunehmend automatisiert. Und bei der Forecast-Erstellung hat sich der Fokus vom Datensammeln auf die eigentliche Analyse verlagert – also auf die Arbeit, die echtes Urteilsvermögen verlangt.

Die Reaktion im Team war einstimmig. Aus anfänglicher Skepsis wurde vorsichtiges Ausprobieren und daraus echte Begeisterung. Der Grund ist einfach: KI nimmt die Fleißarbeit ab – das Urteilsvermögen bleibt gefragt und kommt dort zum Einsatz, wo es wirklich zählt.

Überrascht hat mich vor allem der ROI: Im Finanzbereich fällt er tatsächlich höher aus als in vielen anderen Funktionen. Auch die Lernkurve ist flacher als befürchtet. Erinnern Sie sich an die 1980er, als Excel plötzlich alles veränderte? Genau dieses Gefühl stellt sich wieder ein. Sobald man beginnt, will man nicht mehr ohne arbeiten.

Bei Spendesk vereinen sich für mich zwei Perspektiven: Einerseits führe ich KI-Tools intern ein, andererseits sehe ich, wie sie die Prozesse bei unseren Kund:innen spürbar verändern.

Warum Finance jetzt handeln sollte

Wir stehen wieder an einem Wendepunkt. Finance war schon immer im Wandel: von Papierbüchern zu Tabellenkalkulationen, von Tabellenkalkulationen zu Cloud-Systemen – und jetzt zu KI‑gestützten Abläufen.

Dabei geht es nicht nur um Effizienz. Es geht darum, Finanzteams neu auszurichten: weg vom Operativen, hin zur strategischen Rolle. Weg vom Blick zurück, hin zur aktiven Gestaltung der Zukunft. Entscheidend für den Vorsprung ist nicht, wer zuerst startet, sondern wer die Einführung bewusst plant, sauber steuert und konsequent umsetzt.

Was als Nächstes kommt

Ich gebe zu: Wir stehen noch am Anfang einer langen Reise. Mein Fokus liegt jetzt darauf, funktionierende Ansätze zu skalieren, KI‑Kompetenz im gesamten Team aufzubauen und Auswirkungen zu messen, die über reine Effizienzgewinne hinausgehen.

In den kommenden Monaten werde ich Inhalte teilen, die anderen CFOs den Einstieg mit ihren Teams erleichtern: Checklisten, die das Wesentliche in den Fokus rücken, Workflows auf Basis realer Implementierungen und praxisnahe Leitfäden, die genau die Herausforderungen adressieren, vor denen Sie stehen.

Ganz gleich, ob Sie noch am Anfang stehen oder bereits mit KI experimentieren – lassen Sie uns diese Reise gemeinsam antreten.