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Alle Unternehmen basieren auf einem einfachen Modell: investieren, produzieren, profitieren. Unternehmen investieren Kapital und Ressourcen in ihre Produktion oder die Erbringung von Dienstleistungen und erhalten im Gegenzug Zahlungen, die wiederum neu investiert werden – ein ewiger Kreislauf aus Einnahmen und Ausgaben also.
Und der Chief Financial Officer (CFO) ist das schlagende Herz eines Unternehmens, das Blut durch die Adern pumpt und so dafür sorgt, dass das Unternehmen weiter leben, atmen und wachsen kann. Nicht umsonst ist die Position hart umkämpft: Neben einem extrem dynamischen Aufgabenfeld locken hohe Gehälter und viel Verantwortung. Wir erklären, was Finanzvorstände genau machen und welche Ausbildung und Erfahrung sie haben müssen.
CFO Bedeutung: Was ist ein CFO?
CFO ist die Abkürzung für "Chief Financial Officer" (Finanzvorstand). Er oder sie ist ein leitendes Mitglied des Managements in einem Unternehmen und u.A. verantwortlich für die Finanzstrategie, das Finanzmanagement und die finanzielle Gesamtperformance des Unternehmens. Ein Chief Financial Officer arbeitet üblicherweise eng mit anderen Führungskräften zusammen und ist ein wichtiger Entscheidungsträger eines Unternehmens.
Typischerweise hat der CFO eine breite Palette von Aufgaben...
Was macht ein CFO? Die 6 wichtigsten Aufgaben
Viele Mitarbeitende im Finanzmanagement träumen davon, irgendwann einmal die Finanzen eines Unternehmens lenken zu können. Doch was bedeutet es ein CFO zu sein?
Wie in allen Positionen hängt der Tätigkeitsbereich stark vom Unternehmen ab, insbesondere der Unternehmensgröße und der Rechtsform. Der Finanzvorstand einer Aktiengesellschaft (AG) hat rechtlich bedingt ein paar ganz bestimmte Aufgaben, wie beispielsweise die Einberufung von Hauptversammlungen. Wir konzentrieren uns im Folgenden allerdings eher auf die allgemeingültigen Aufgaben von CFOs.
1. CFOs arbeiten eng mit dem Rest der Geschäftsführung und dem Vorstand zusammen
Die CFO-Position ist Teil der sogenannten C-Suite, demnach der obersten Führungsebene eines Unternehmens. Dadurch wird er oder sie in alle wichtigen Entscheidungen einbezogen und hat einen direkten Draht zum Vorstand.
In Unternehmen ist es ähnlich wie im Privatleben: Um die Zukunft zu planen, darf der Blick auf die Finanzen nicht fehlen. Chief Financial Officers müssen jederzeit wissen, wo ein Unternehmen finanziell steht und prognostizieren, wie sich strategische Entscheidungen finanziell auswirken werden. Sie legen dazu Finanzberichte und Analysen vor.
2. CFOs haben die Aufsicht über Finanzprozesse und -systeme
Dazu gehört alles, was dem Finanzteam erlaubt, seine Arbeit zu machen und vorgegebene Ziele (zum Beispiel den Monatsabschluss in der Buchhaltung) zu erreichen. CFOs müssen sich ständig mit neuen Technologien auseinandersetzen und die digitale Transformation der Finanzprozesse aktiv vorantreiben, um Effizienz und Skalierbarkeit sicherzustellen..
Dazu gehört auch die Auswahl der passenden Software. Einen Überblick über die wichtigsten Tools für CFOs finden Sie in diesem Artikel.
3. Auch die Einhaltung von Finanzvorschriften gehört in den Aufgabenbereich von CFOs
Die Einhaltung von Finanzvorschriften ist auch als „Financial Compliance” bekannt und betrifft für die meisten Unternehmen vor allem die Buchhaltung. Während Themen wie die Budgetplanung, Cashflow-Berechnung und Finanzanalysen keinen gesetzlichen Vorgaben folgen, gibt es für Monatsabschlüsse, Umsatzsteuervoranmeldung, Rechnungslegung und Bilanzierung klare Vorschriften. Werden diese nicht eingehalten, steht früher oder später das Finanzamt oder eine Aufsichtsbehörde vor der Tür.
4. Je nach Wachstumsphase leiten CFOs Fundraising- und M&A-Aktivitäten und führen Verhandlungsgespräche
Um wachsen zu können, brauchen Unternehmen häufig Fremdkapital. Darum kümmert sich ein CFO maßgeblich: von der Bewertung des Unternehmens über Gespräche mit potenziellen Investoren bis zum administrativen Aufwand nach der Transaktion.
Dank des tiefen Verständnis, das CFOs von der Finanzstruktur eines Unternehmens haben, sitzen sie außerdem immer dann mit am Tisch, wenn es um die Bewegung größerer Geldströme nach innen oder außen geht – sie begleiten also regelmäßig Verhandlungen aller Art und vermeiden so finanzielle Risiken.
5. CFOs beaufsichtigen Budgetierung, Cashflow-Planung und Buchhaltungsaufgaben
Auch der operative Teil der Finanzabteilung wird von CFOs geleitet. Dazu gehören neben alle buchhalterischen Aufgaben auch Routinetätigkeiten wie Cashflow-Berechnungen und die Budgetplanung. Wahrscheinlich setzen CFOs sich nicht persönlich mit den Details auseinander. Stattdessen sorgen sie dafür, dass alles reibungslos abläuft und das Team gut zusammenarbeiten kann.
6. Zu guter letzt müssen CFOs Mitarbeitende im Finanzteam einstellen und führen
Als Führungspersönlichkeiten kommen CFOs die gleichen Aufgaben zu wie andere Menschen im Top-Management. Sie stellen Teams zusammen und führen ihre Mitarbeitenden, inklusive Feedback-Gesprächen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Trainings.
CFO Gehalt: Wie viel verdient der Finanzvorstand?
Über Geld spricht man nicht? In vielen Branchen ist das leider immer noch Gesetz. Aber die Gehälter anderer sind ein wichtiger Maßstab, um einschätzen zu können, wie fair die eigenen Einkünfte sind.
Um Licht ins Dunkel der CFO-Gehälter zu bringen, haben wir von Spendesk mehr als 750 CFOs und andere Finanzfachleute aus der ganzen Welt befragt. Sie alle sind Mitglieder unseres Netzwerkes CFO Connect.
Soviel vorab: Das breite Aufgabenfeld von CFOs wird gut entlohnt. Trotzdem gibt es je nach Standort und Alter große Unterschiede.
Finanzfachleute in den USA verdienen am besten
Laut dem CFO Salary Benchmark Report 2025 können sich Finanzexpert:innen in den Vereinigten Staaten über die mit Abstand höchsten Gehälter unter den Befragten freuen. Französische Finanzfachleute verdienen weniger als die Hälfte ihrer Kolleg:innen in den USA.
CFO und VP of Finance sind die best dotierten Rollen im Finanzmanagement
Wie Finanzfachleute bezahlt werden, hängt natürlich von ihrer Jobbezeichnung und ihrer Rolle im Unternehmen ab. So verdienen CFO und VP Finance in der Regel die höchsten Gehälter, während Buchhalter:innen, FP&A-Manager:innen und Finanzmanager:innen am unteren Ende der Gehaltsskala angesiedelt sind.
Die Unternehmenshierarchie ist jedoch nicht immer ausschlaggebend für das Gehalt. In der Vergangenheit hat ein VP of Finance nicht mehr verdient als ein CFO. Unsere Daten lassen jedoch anderes vermuten. Für diesen Trend in unseren Umfrageergebnissen könnten mehrere Faktoren verantwortlich sein: Verhandlungsgeschick, unterschiedliche Berufsbezeichnungen in verschiedenen Ländern oder Regionen und die Unternehmensgröße.
Erfahrene CFOs verdienen (viel!) mehr
Die Gehälter von CFOs steigen erwartungsgemäß mit Alter und Erfahrung. Ältere Umfrageteilnehmer:innen berichten von höheren Verdiensten, die nach dem 40. Lebensjahr circa das Dreifache der Gehälter jüngerer CFOs betragen.
Der größte Sprung beim Durchschnittsgehalt von CFOs findet sich zwischen den Altersgruppen 30-40 und 40-50 Jahre. Nach dem 50. Lebensjahr steigt das Durchschnittsgehalt nicht mehr so stark an.
Mehr über die aktuellen Gehälter von Finanzvorständen finden Sie hier.
Traumjob CFO? Tipps zur Karriereplanung
Wie landet man also als finanzbegeisterte Person in der Rolle des CFO? Prädestiniert sind erfahrene Mitarbeitende aus den Bereichen der Finanzplanung und -analyse. Auch aus der Buchhaltung ist der Karriereweg möglich, allerdings weniger üblich.
CFOs bringen in der Regel mindestens ein Bachelor-Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Finanzen und Controlling mit, gefolgt von einem Anschlussstudium wie dem Master of Finance oder dem Master of Finance Management. Auch ein MBA ist für aufstrebende Top-Manager:innen oft eine sinnvolle Ergänzung.
Was muss ein guter CFO mitbringen? Das sagt der ehemalige CFO von Spendesk, Fabien Dawidowicz
„Ein guter CFO […] muss heute in allen Bereichen des Unternehmens auf dem Laufenden sein. Das bedeutet, dass er ein guter Zuhörer sein muss, der in der Lage ist, eine Vielzahl von Informationen zu sammeln und zu analysieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Außerdem muss ein CFO sein Unternehmen kennen und selbst in dessen Geschäfte involviert sein. Er muss also die Balance zwischen Beratung und Umsetzung finden.“
Fazit
CFOs sind überlebenswichtig für Unternehmen. Egal, ob es um den Aufbau eines jungen Startups oder die Führung einer globalen Aktiengesellschaft geht: CFOs haben die Zügel in der Hand und müssen genau über alle Geschäfte Bescheid wissen.
Um ihrer Verantwortung gerecht werden zu können, müssen CFOs gewisse Fähigkeiten und Qualifikationen mitbringen: eine solide Ausbildung, einschlägige Erfahrung in der Finanzplanung und die Soft Skills für die soziale Komponente der Arbeit zu meistern. Gelingt der Karriereweg, winken hohe Gehälter und ein Aufgabenbereich, in dem es garantiert nie langweilig wird.
FAQ – Häufige Fragen rund um die CFO-Rolle
Alle Informationen zum Chief Financial Officer finden Sie hier in unserer Übersicht.
Was bedeutet CFO?
Definition CFO: Die Abkürzung CFO steht für Chief Financial Officer, er oder sie ist also Finanzvorstand eines Unternehmens. Diese Person ist verantwortlich für die finanzielle Steuerung und Strategie des Unternehmens und trägt somit eine äußerst entscheidende Rolle.
Welche Aufgaben hat ein CFO?
CFOs sind für die folgenden Aufgaben innerhalb eines Unternehmens verantwortlich:
die Finanzstrategie und -planung
Budgetierung und Cashflow-Management
die Einhaltung gesetzlicher Finanzvorschriften
Führung des Finanzteams
ggf. Fundraising- und M&A-Aktivitäten
Kurz: Sie sorgen dafür, dass das Unternehmen finanziell gesund bleibt und weiter wachsen kann.
Wie wird man CFO?
Der klassische Weg führt über ein Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Finanzen, ergänzt durch Berufserfahrung im Controlling, in der Finanzplanung oder im Rechnungswesen. Oft absolvieren CFOs zusätzlich einen MBA oder Master-Abschluss (Master of Finance).
Was ist der Unterschied zwischen CFO, CTO, COO und CEO?
Diese vier Rollen gehören alle zur sogenannten C-Suite.
Der CEO (Chief Executive Officer) ist die oberste Führungskraft und trifft die übergeordneten strategischen Entscheidungen.
Der CFO (Chief Financial Officer) verantwortet die Finanzen und sorgt für wirtschaftliche Stabilität und Wachstum.
Der COO (Chief Operating Officer) ist für die operativen Geschäftsabläufe zuständig und stellt sicher, dass das Tagesgeschäft reibungslos funktioniert.
Der CTO (Chief Technology Officer) leitet die technologische Strategie und kümmert sich um IT, digitale Innovationen und Produktentwicklung.
Jede Rolle hat also einen eigenen Fokusbereich, doch nur gemeinsam bilden sie das strategische Rückgrat des Unternehmens.
Was verdient ein CFO?
Das Gehalt variiert stark je nach Unternehmensgröße, Branche und Region. Laut dem CFO Salary Benchmark Report 2025 verdienen CFOs in den USA mit Abstand am meisten. Mit wachsender Erfahrung – insbesondere ab 40 Jahren – steigen die Gehälter deutlich an.
Was ist ein Interim CFO?
Ein Interim Chief Financial Officer ist ein erfahrener Finanzprofi, der zeitlich befristet in einem Unternehmen tätig ist, z. B. zur Überbrückung von Vakanzen, in Umbruchphasen oder bei Sonderprojekten (z. B. Restrukturierung, M&A, Fundraising). Die Vorteile von Interim CFOs: schnelle Verfügbarkeit, externe Perspektive und hohe Expertise.
Was macht ein externer CFO?
Ein externer CFO wird oft von kleineren Unternehmen oder Startups beauftragt, um auf Projektbasis oder in Teilzeit Finanzaufgaben zu übernehmen. Anders als ein Vollzeit-CFO ist er nicht fest angestellt, übernimmt aber ähnliche Aufgaben, z.B. Controlling, Finanzstrategie oder Investor Reporting.
Braucht jedes Unternehmen ein CFO?
Nicht zwingend. Kleinere Unternehmen kommen häufig ohne eigenen CFO aus, mittelständische Unternehmen besitzen aber meist einen CFO. Spätestens beim Wachstum, bei Investorenbeteiligung oder zunehmender Komplexität hat ein CFO (intern oder extern) eine entscheidende Bedeutung für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.