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Kontenplan

Wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie mit ihrer Finanzbuchhaltung Zahlen liefern, die mit den vergangenen Jahren oder mit Unternehmen aus ähnlichen Branchen vergleichbar sind? Die Antwort ist, ein standardisiertes Kontensystem zu schaffen, das für dieselben Wirtschaftszweige gleich und einheitlich ist. Dieser wird als Kontenrahmen bezeichnet. Darauf aufbauend kann ein individueller Kontenplan erstellt werden, der die Konten enthält, die ein Unternehmen nach seinen Bedürfnissen benötigt.

Was ist ein Kontenplan?

Ein Kontenplan ist ein wesentlicher Bestandteil der doppelten Buchführung, da er einen Überblick über alle Konten eines Unternehmens gibt.

Oft wird der Kontenplan synonym mit dem Kontenrahmen verwendet, jedoch müssen beide Begriffe unterschieden werden, auch wenn sie eng miteinander verbunden sind. Der Kontenrahmen ist ein strukturiertes Verzeichnis aller möglichen Buchhaltungskonten für Unternehmen. Der Kontenplan wird auf Basis dieses Kontenrahmens erstellt und ist auf jedes Unternehmen je nach Branche und Geschäftsvorfällen individuell zugeschnitten.

Im Kontenplan sind verschiedene Konten mit eindeutigen Kontonummern aufgeführt, von denen nicht jedes für jedes Unternehmen benötigt wird. Gerade wenn ein Unternehmen eher klein ist, wird es nicht den gleichen Bedarf an Konten haben wie ein Konzern. Es wird seine eigene Liste von Konten erstellen, indem beispielsweise nicht alle Konten einbezogen werden oder indem Unterkonten hinzugefügt werden. Dies wird als Kontenplan bezeichnet. Auch wenn sich der Kontenplan von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden kann, bleiben die Namen der Konten natürlich gleich, um die Vergleichbarkeit einzelner Konten zu sichern.

Aufbewahrungspflicht

Wie bereits erwähnt, sind die Kontenpläne Teil der Buchführung und gehören somit zu den Buchungsbelegen, für die Gesetze und Fristen zu beachten sind. Konkret bedeutet das, dass sie gemäß § 257 HGB und § 147 AO 10 Jahre lang aufzubewahren sind. Im Falle einer Betriebsführung müssen diese Kontenpläne dem Finanzamt vorgelegt werden können.

Welche Kontenrahmen gibt es?

Für die verschiedenen Branchen gibt es nicht nur einen Kontorahmen, sondern viele verschiedene, die von einem Unternehmen frei gewählt werden können. Meistens werden die folgenden Standardkontenrahmen (SKR) vom Unternehmen Datev genutzt:

  • SKR 03: Publizitätspflichtige Unternehmen

  • SKR 04: Publizitätspflichtige Unternehmen

  • SKR 14: Land- und Forstwirtschaft

  • SKR 30: Einzelhandel

  • SKR 45: Heime und soziale Einrichtungen

  • SKR 49: Vereine und Stiftungen

  • SKR 51: KFZ-Gewerbe

  • SKR 70: Hotel und Gastronomie

  • SKR 80: Zahnärzte

  • SKR 81: Ärzte

  • SKR 99: Freier Kontenrahmen

Die am häufigsten verwendeten und am weitesten verbreiteten Kontenrahmen sind SKR03 und SKR04, die für die meisten Unternehmen geeignet sind, unabhängig von der Größe oder dem rechtlichen Status. Es ist jedoch ratsam, einen branchenspezifischen Kontenrahmen zu verwenden, wenn das Unternehmen spezielle Besonderheiten aufweist. Mögliche Standardkontenrahmen je nach Branche können die folgenden Kontenrahmen sein:

  1. Gemeinschaftskontenrahmen

  2. Groß- und Außenhandelskontenrahmen

  3. Einzelhandelskontenrahmen (EKR)

  4. Industriekontenrahmen (IKR)

Der Unterschied zwischen SKR03 und SKR04

Wenn man genau hinschaut, stellt man fest, dass SKR 03 und SKR04 beide für publizitätspflichtige Unternehmen sind. Doch wo liegt der Unterschied? Er liegt in der Gliederung bzw. bei der Sortierung der Konten:

  • SKR03 (Prozessgliederungsprinzip): Sortierung der Konten anhand der Betriebsabläufe

  • SKR04 (Abschlussgliederungsprinzip): Sortierung der Konten auf der Basis der Gliederung des Jahresabschlusses

Beim Prozessgliederungsprinzip werden die Konten nach den Unternehmensprozessen sortiert, d.h., dass z.B. dass die Wareneingänge vor dem Ertrag kommen. Bei dem Abschlussgliederungsprinzip hingegen werden die Konten nach dem Jahresabschluss (Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) sortiert. Hier beginnen Sie zuerst mit den Aktiva und Passiva.

Wie ist ein Kontenplan aufgebaut?

In Deutschland ist ein Kontoplan in zehn verschiedene Kontoklassen unterteilt. Jedes Konto besteht aus einer vierstelligen Nummer, die eine bestimmte Unterteilung hat. Im Folgenden sehen Sie, welche Gliederungsebene jede Ziffer hat:

  1. Ziffer 1: Kontenklasse

  2. Ziffer 2: Kontengruppe

  3. Ziffer 3: Kontenuntergruppe

  4. Ziffer 4: Einzelkonto

Es gibt jedoch keine einheitliche Definition für eine Kontenklasse und -gruppe, da sie vom spezifischen Kontenrahmen einer Branche abhängt.

Die Gliederung für die bekanntesten Kontenrahmen SKR03, SKR04 und Industriekontenrahmen schaut folgendermaßen aus.

SKR03 Kontorahmen

  • Kontenklasse 0: Anlage- und Kapitalkonten

  • Kontenklasse 1: Finanz- und Privatkonten

  • Kontenklasse 2: Abgrenzungskonten

  • Kontenklasse 3: Wareneingang- und Bestandskonten

  • Kontenklasse 4: Betriebliche Aufwendungen

  • Kontenklasse 5: Frei

  • Kontenklasse 6: Frei

  • Kontenklasse 7: Bestände an Erzeugnissen

  • Kontenklasse 8: Erlöskonten

  • Kontenklasse 9: Vortrags-, Kapital- und statistische Konten

SKR04 Kontorahmen

  • Kontenklasse 0: Anlagevermögenskonten

  • Kontenklasse 1: Umlaufvermögenskonten

  • Kontenklasse 2: Eigenkapitalkonten/Fremdkapitalkonten

  • Kontenklasse 3: Fremdkapitalkonten

  • Kontenklasse 4: Betriebliche Erträge

  • Kontenklasse 5: Betriebliche Aufwendungen

  • Kontenklasse 6: Betriebliche Aufwendungen

  • Kontenklasse 7: Weitere Erträge und Aufwendungen

  • Kontenklasse 8: Frei

  • Kontenklasse 9: Vortrags-, Kapital- und Statistische Konten

Industriekontenrahmen

  • Kontenklasse 0: Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

  • Kontenklasse 1: Finanzanlagen

  • Kontenklasse 2: Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzung

  • Kontenklasse 3: Eigenkapital und Rückstellungen

  • Kontenklasse 4: Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung

  • Kontenklasse 5: Erträge

  • Kontenklasse 6: Betriebliche Aufwendungen

  • Kontenklasse 7: Weitere Aufwendungen

  • Kontenklasse 8: Ergebnisrechnungen

  • Kontenklasse 9: Kosten – und Leistungsrechnung (KLR)

Kostengruppen

Hinter jeder Kontenklasse steckt eine Vielzahl an Kostengruppen. Werfen wir einen Blick auf SKR03 und die Kontenklasse 8 mit Erlöskonten. Hier werden zum Beispiele Umsatzerlöse, Minderungen, nicht steuerbare Umsätze aus Drittländern oder Bestandsveränderungen als aufgeführt.

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Zuletzt aktualisiert: 3. Juli 2022